Gendergerecht oder doch maskulin? Zu Möglichkeiten und Grenzen eines gendersensiblen Sprachausdrucks in der Übersetzung ausgewählter juristischer Textsorten (Deutsch – Slowakisch)

Authors

  • Olga Wrede Constantine the Philosopher University in Nitra

Abstract

Die Sprache als Kommunikationsmittel ist kein neutrales Werkzeug, sondern drückt immer auch gesellschaftliche Norm- und Wertvorstellungen aus und prägt maßgeblich menschliche Wahrnehmungen. Somit kommt der Sprache bei der Schaffung von Realitäten eine bedeutende Rolle zu. Dies betrifft auch die in den letzten Jahrzehnten viel diskutierte Genderproblematik. Der vorliegende Beitrag setzt sich mit der gendersensiblen Sprache und den Möglichkeiten und Grenzen ihrer Umsetzung in der juristischen Übersetzung (Deutsch – Slowakisch) auseinander. Zu Beginn wird in einem Exposé die Entstehung der feministischen Linguistik vor dem Hintergrund sprachpolitischer Entwicklungen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts sowie die darauffolgenden Bemühungen, die Sichtbarkeit der Frauen in der Sprache und durch die Sprache zu institutionalisieren und zu festigen, dargelegt. Ein besonderes Augenmerk wird hierbei auf die Rolle der Sprache bei der Herstellung von Geschlechtergerechtigkeit gerichtet. Erläutert werden dabei tragende Begriffe der Genderlinguistik wie Genderneutralität, Gendergerechtigkeit  oder  Gendersensibilität, und dies insbesondere im Hinblick auf die Möglichkeiten und Grenzen ihrer sprachlichen Realisierung im Text. Am Beispiel von ausgewählten deutschen juristischen Textsorten wird anhand einer Textanalyse anschließend exemplarisch gezeigt, ob und wie die gendersensible Ausdrucksweise unter Berücksichtigung der Maxime juristischer Übersetzung in der translatorischen Praxis umzusetzen ist. Abschließend werden Empfehlungen in puncto Übersetzungsstrategien bzw. -verfahren für eine gendergerechte Rechtsübersetzung (Deutsch – Slowakisch) aufgestellt.

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Published

2025-01-30